Thüringer Freilichtmuseum HohenfeldenTelefon: 036450 / 30285
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Aus der Sammlung...

Eine Besonderheit der Freilichtmuseen ist, dass in ihnen ganze Häuser gesammelt und ausgestellt werden. Die Sammlung des Thüringer Freilichtmuseums Hohenfelden umfasst zudem eine Vielzahl von Alltagsgegenständen – vom Traktor und landwirtschaftlichen Geräten, über Möbel und zahlreiche Haushaltsgegenstände, bis hin zu Textilien und kleinteiligem Spielzeug. Auf dieser Seite erhalten Sie regelmäßig einen kleinen Einblick in die spannende, kuriose und nicht selten rätselhafte Arbeit am Sammlungsbestand:


Feierabendziegel

Im letzten Jahr konnte das das Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden einen ganz besonderen Zugang vermerken: Der Weimarer Bauforscher Udo Hopf vermachte dem Museum seine Privatsammlung an 101 Feierabendziegel, die zum Großteil von Thüringer Dächern stammen. Doch was sind Feierabendziegel eigentlich genau? Der Begriff benennt sehr bildhaft die Vorstellung, dass Ziegler nach getaner Arbeit den letzten ungebrannten Ziegel des Arbeitstages verzierten. Die Annahme, dass dies vor allem am Feierabend geschah, ist nicht belegbar, so zählen auch Ziegel mit Stückzahlnennungen oder Strichlisten, sogenannte Zählziegel hinzu, die Arbeitsschritte dokumentieren und sich auf den konkreten Herstellungsprozess beziehen.



Ziegler strichen, drückten oder ritzten in den noch feuchten Ton. Dies geschah mit den Fingern, mit Holzstücken oder Stempeln. Auch Abdrücke von Tiertatzen oder -pfoten finden sich auf Ziegeln wieder. Zu den Gründen für die Gestaltung existieren keine Aussagen von Zieglern. Nur die Ziegel selbst können als Quelle zur Interpretation dienen. Sie lassen sich grob unterteilen in Schmuckziegel, Zählziegel und Ziegel, deren Inschrift oder Symbolik dem Schutz des Hauses dienen sollte. Frühe Exemplare wurden meist für sakrale Gebäude gefertigt. Weitere Verbreitung fanden die gestalteten Ziegel dann mit der Ablösung von Stroh- durch Ziegeldächer. Sie wurden gemeinsam mit den „normalen“ Ziegeln zur Dachdeckung verwendet.

Nach dem Erfassen und Fotografieren der Ziegel aus Hopfs Sammlung, wurden diese im Depot eingelagert. Doch dort verblieben sie nicht lange, denn ausgewählte Exemplare dieses Konvoluts werden noch bis zum 10. Juni 2018 im Erdgeschoss des Pfarrhofes präsentiert. Die kleine Schau gibt Interessierten einen Einblick in die breite Spanne gestalteter Ziegel. Einige der gezeigten Ziegel sind mit Inschriften versehen, die das Jahr der Herstellung oder den Namen des Auftraggebers verraten. Ungewöhnlicher sind lange Inschriften, die leider zum Teil unleserlich sind. Andere Ziegel wiederum ziert lediglich ein Schmuckband und eine Inschrift verrät gar, dass 800 Ziegel zum Decken eines Daches notwendig waren.




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